Hallo Zusammen!
Schon wieder ist einige Zeit seit meinem letzten Blogpost vergangen. Ich freue mich sehr darüber, dass - auch auf dem nicht-digitalen-Wege - erstes Feedback kommt. Wie es scheint, werden meine Texte gelesen. Das freut mich. Sogar so sehr, dass ich mir vorgenommen habe, wiederkehrend ein paar Gedanken hier zu veröffentlichen. In der Hoffnung, dass es nicht nur mir hilft, Gedanken zu ordnen und Erfahrungen festzuhalten, sondern auch Euch dabei unterstützt, Lösungen oder Impulse für Eure Themen zu finden.
Gerade letzte Woche hatte ich ein intensives Gespräch mit meinem Sohn zu dem Thema „neue Impulse“. Mein Sohn arbeitet in einer Zukunftswerkstatt und beschäftigt sich - wer hätte das gedacht - mit dem Thema Zukunft. Soweit ich das richtig verstanden habe, geht es um neue Themen die uns alle, und damit meine ich Unternehmen, Staat, Mensch, Natur und das Miteinander beeinflussen. Ich habe so eine Ahnung, dass mein Sohn diesen Blogpost liest und kontrolliert ob ich richtig zugehört habe ;-) Dann mal los.
Tatsächlich finde ich das ganze Thema sehr spannend. Als Baustoffhändler, Bauunternehmer, Verkäufer und Kaminhändler … in allen Rollen, die mir gerade so einfallen, habe ich mich mit dem Thema „Zukunft“ auseinandergesetzt bzw. auseinandersetzen müssen. Also was ist denn daran neu? Wieso braucht man eine Zukunftswerkstatt? Viele Betriebe, die ich kenne und die sich nicht mit dem Thema „Zukunft“ beschäftigt haben, existieren heute nicht mehr. Also wo ist der Mehrwert? Wieso braucht man ein spezielles Team für „Zukunft“? Soweit meine Fragen vor dem Gespräch.
All die Dinge, die gerade unsere Welt beeinflussen, sei es Digitalisierung, Pandemie, Erderwärmung, Globalisierung, machen unsere Welt komplexer, mehrdeutiger, wechselhafter und unsicherer. Mein Sohn nennt das VUCA-Welt (https://www.vuca-welt.de/woher-kommt-vuca-2/). Für mich ist es eigentlich nichts anderes als „die große weite Welt“, „die Welt, die sich immer schneller dreht“ … vielleicht aber auch eine neue Dynamik. Große Marken verschwinden. Neue Marken wie Amazon und Co. tauchen auf und ändern die Welten von Händlern, Autoren. Sie sagen sogar der Deutsche Post, wo der Hase lang läuft. Ich gebe zu, die Welt, in der ich seit über 30 Jahren Kamine verkaufe, ist eine andere geworden. Soweit so gut. Verstanden habe ich, dass die Unternehmen sich aufgrund der Geschwindigkeit der Veränderung -viel mehr mit dem Thema „Zukunft“ beschäftigen müssen. Jedoch ohne die Effizienz zu verlieren, die sie erfolgreich gemacht hat. „Ambidextrie“ ist ein Begriff aus der Musik. Er beschreibt die Fähigkeit, beidhändig Klavier zu spielen und mit jeder Hand etwas anderes zu machen (vielleicht Bass und Melodie?). Genau das versucht eine „Zukunftswerkstatt“ einem Unternehmen beizubringen: In die Zukunft zu denken, ohne die Bodenhaftung zu verlieren.
Man muss an der Stelle wissen, dass mein Sohn als „Innovationsmanager“ für das Leiten und Moderieren von Schulungen, Workshops und Arbeitsteams, die sich mit neuen Lösungen und Produkten beschäftigen, verantwortlich ist. Allerdings macht er das mit Methoden bzw. Herangehensweisen, die für die neuen Anforderungen der „VUCA-Welt“ geschaffen wurden: die agilen Methoden. Ich musste im ersten Moment an Hundeerziehung denken („Agility“). Doch mein Sohn erklärte mir, dass es sich um Methoden handelt, die - Achtung: Diese Worte habe ich auch nochmal nachschlagen müssen!) - iterativ (in Feedback-Schleifen), inkrementell (Stück für Stück) und kundenzentriert ablaufen. Sie stammen teils aus dem alten Toyota-Management, der Software-Entwicklung der 80er und der neuen Welt der Startups. Also könnte man sich vorstellen, dass ein in den 70er Jahren eingefrorener Projektmanager, in 2020 aufgetaut, einige Teile dieser Methoden wiedererkennen und recht schnell wieder anfangen könnte zu arbeiten. Zwischendurch erkannte auch ich Parallelen zu meinem - oft autodidaktisch erlernten - normalen Vorgehen bei Entscheidungen oder Projekten. Nicht immer alles auf eine Karte setzen. Stück für Stück Dinge ausprobieren. Den Kunden fragen. Aber ich erkannte auch viel Neues.
Im Kern geht es also darum, kundenzentrierte neue Produkte und Ideen zu entwickeln. Innovativ zu sein. Weißt du was Innovation bedeutet? Es bedeutet, Ideen zu entwickeln die kreativ bzw. neu UND wirtschaftlich sind. Also ist nicht jede kreative Idee perse innovativ. Und es geht darum, nicht am Kunden vorbei neue Services oder Produkte zu entwickeln, sondern den Kunden immer wieder mit Neuerung zu konfrontieren und seine Meinung einzuholen. Der schlimmste Fall wäre also, dass man drei Jahre in die Entwicklung für einen aufblasbaren Kamin investiert und dann am Markt aus Mangel an Interesse oder Verwendungsmöglichkeit für den Endkunden scheitert. Seltsames Beispiel, aber ich hoffe es wird klar, was ich meine. … sowas passiert immer wieder. Auch den großen Konzernen! „Einmal zu wenig den Kunden gefragt!“ Dazu hat mein Sohn mir ein ganz interessantes Video geschickt: https://www.ted.com/talks/ernesto_sirolli_want_to_help_someone_shut_up_and_listen?language=de
Bevor der Text zu lang wird - und ich habe rumgefragt, zu lange Texte werden ungern gelesen (Stichwort: Kundenzentrierung ;-) ) - habe ich meinen Sohn gefragt, ob er nochmal auf dem Großmarkt vorbeischaut und mir und anderen Interessierten das Thema „Agile Methoden“ erklärt. Da bekommt jeder nochmal die Gelegenheit, zu erfahren und nachzufragen, was wir als Mittelständler aus dieser neuen Welt und den neuen agilen Methoden mitnehmen können.
Die Veranstaltung findet ihr jetzt HIER online und könnt Euch einen Platz reservieren. Ich freue mich, Euch bei mir am Großmarkt willkommen zu heißen. Für Getränke ist gesorgt!
Liebe Grüße, beste Gesundheit und weiterhin viel Erfolg
Theo Peitz
Comments